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03.05.2021

Bayerns Kurorte fürchten massive Nachteile im Wettbewerb

Bayerns Gesundheitsminister dämpfte bei einem Besuch in Europas übernachtungsstärkstem Heilbad Bad Füssing Hoffnungen auf eine schnelle Öffnung

Bad Füssing - Mit umfassenden Teststrategien und bis ins Detail durchdachten sowie eng miteinander verzahnten Hygiene- und Sicherheitskonzepten hat Bayerns und Deutschlands übernachtungsstärkster Kurort Bad Füssing jetzt (30.4.) bei einem Vor-Ort-Besuch von Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek für eine schnelle Wiedereröffnung von Hotels, Thermen, Gastronomie und Handel geworben. Die Botschaft Bad Füssings: Gastgeber und Gemeinde ziehen an einem Strang, um einen sicheren Aufenthalt in dem Ort möglich zu machen, der vor Beginn der Corona-Pandemie jährlich mehr als zwei Millionen Übernachtungen und mehr als eineinhalb Millionen Tagesbesucher zählte. Was dem Heilbad in Niederbayern und auch den anderen bayerischen Kurorten besonders Sorge bereitet: Im benachbarten Österreich, von Bad Füssing nur einen Steinwurf entfernt, dürfen ab 19. Mai Hotels wieder Gäste beherbergen.

In Bayern gibt es hingegen bisher keinerlei Perspektive, wann Gesundheitsurlaub wieder möglich ist. "Dadurch entsteht uns ein massiver Nachteil im Wettbewerb", sagte Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz. Auch Dr. Johannes Zwick, der Aufsichtsratsvorsitzende der Johannesbad Gruppe, die in Bad Füssing unter anderem Deutschlands größte private Heiltherme und fünf Gesundheitshotels betreibt, machte im Gespräch mit dem Gesundheitsminister deutlich: "Wir müssen damit rechnen, dass unsere Gäste nach Österreich abwandern", betonte er und forderte die Bayerische Staatsregierung auf, auch den rund 20.000 Beschäftigten der Branche endlich wieder eine Perspektive zu eröffnen. 

In dem niederbayerischen Kurort werden dabei auch schlechte Erinnerungen an das vergangene Jahr wach: Bereits damals durften Hotels und Thermen in der Alpenrepublik im Frühsommer um Wochen eher öffnen als Betriebe in Bayern. "Wir müssen unbedingt vermeiden, dass sich diese Situation wiederholt", so Bürgermeister Kurz. Für ein erfolgreiches Funktionieren der Kurorte sei es zudem unabdingbar, dass auch die Gesundheitseinrichtungen wie die Thermen zeitgleich mit den Beherbergungsbetrieben öffnen dürfen. 

Bad Füssing hat sich den vergangenen Wochen intensiv auf einen Neustart vorbereitet: Im engen Schulterschluss zwischen Gemeinde und Gastgebern entstand ein eng verzahntes Hygiene-, Sicherheits- und Testkonzept, das nach Überzeugung der Initiatoren Grundlage für eine sichere Öffnung sein kann: Bad Füssing eröffnete im März ein eigenes Corona-Schnelltestzentrum im Herzen des Kurorts, das für künftige Gäste erste Anlaufstelle ist. Mehrere tausend Tests sollen dort und an mehreren dezentralen Teststationen nach Aussage von Bad Füssings Kur- und Tourismusmanagerin Daniela Leipelt möglich sein. 

Informationen zu einem negativen Teststatus, einer Impfung oder einer überstandenen Corona-Erkrankung sollen, für Besucher besonders komfortabel, auf der Kur- und Gästekarte abgespeichert werden. Hotels und Thermen können den Status bequem abrufen. "Die Karte wird damit zum Schlüssel, um Bad Füssings Angebot nutzen zu können", so Leipelt. Ralf Müller, Geschäftsführer der Johannesbad Hotels, machte deutlich: "Sicherheits- und Hygienekonzepte sind bis ins feinste Detail durchdacht." Bereits im vergangenen Sommer und Herbst habe Bad Füssing gezeigt, dass eine verantwortungsvolle Öffnung möglich ist - und nannte ein Beispiel: Bei rund 134.000 Übernachtungen in den fünf Hotels der Johannesbad-Gruppe 2020 habe es keinen einzigen Corona-Fall gegeben. 

Hoffnungen auf eine schnelle Öffnung dämpfte der Minister, selbst lange Jahre Vorsitzender des Bayerischen Heilbäder-Verbands, allerdings: "Ich verstehe den Wunsch, wieder zu öffnen und weiß, wie angespannt die Stimmung ist", sagte Holetschek zwar und würdigte ausdrücklich die Anstrengungen Bad Füssings. Er betonte aber auch: "Als Gesundheitsminister muss ich klar sagen, dass wir mit Blick auf die Intensivstationen immer noch in einer sehr ernsten Situation sind." In den kommenden Wochen müsse es in einer gemeinsamen Kraftanstrengung gelingen, Neuinfektionen nach unten zu bringen und die Impfkampagne weiter zu beschleunigen. "Danach werden Heilbäder ein Teil der Lösung sein, um Menschen das Potenzial zu geben, ihr Immunsystem zu stärken, Resistenzen aufzubauen und Prävention zu betreiben", so der Staatsminister. Holetschek ist überzeugt: "Die 20-er Jahre werden ein Jahrzehnt der Gesundheit sein." 

Die erhoffte Antwort, ab wann Bad Füssing und Bayerns rund 50 Heilbäder wieder öffnen dürfen, blieb der Minister schuldig. Er könnte aktuell "noch kein Datum nennen", sagte der Gast aus München zum Abschluss seines Besuchs. 

Werben für Öffnungsperspektiven beim Rundgang durch die ansonsten derzeit praktisch verwaisten Bad Füssinger Parkanlagen: Bad Füssings Bürgermeister Tobias Kurz, Landtagsabgeordneter Walter Taubeneder, Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek, der Passauer Landrat Raimund Kneidinger und Dr. Johannes Zwick, Aufsichtsratschef der Johannesbad Gruppe (von links). Foto: Johannesbad

Für Bad Füssings drei Thermen, im Bild die Johannesbad-Therme, gibt es bisher kein Öffnungsdatum. Daran änderte auch ein Besuch von Bayerns Gesundheitsminister nichts. Foto: Johannesbad


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